In St. Gallen geboren, tritt Katharina Gmünder als junge Frau in die Schwesternschaft Alpegg bei Einsiedeln ein. Dort trifft sie auf den Einsiedler Leutpriester Leo Jud, einen engen Vertrauten von Huldrych Zwingli.
Leo Jud wird 1523 an den St. Peter nach Zürich berufen, und im Herbst desselben Jahres heiraten Leo Jud und Katharina Gmünder. An der Seite ihres in der Zürcher Reformation sehr engagierten Ehemannes führt Katharina Gmünder Jud das Pfarrhaus mit dem geringen Pfarrgehalt, schenkt acht Kindern das Leben und beherbergt zahlreiche Gäste. In Zürich ist sie als «Mutter Leuin» bekannt.
Mit Katharina Gmünder Jud ehrt die Gesellschaft zu Fraumünster eine Frau, die sich in ihrer von grossen Umbrüchen geprägten Zeit immer wieder neu orientieren musste und dabei mutige Entscheidungen traf. Ihr Leben zeigt, wie Frauen die Zeit der Reformation mitgestaltet haben.
Die Ehrung fand am Sechseläuten 2023 statt. Die Gedenktafel befindet sich an der St. Peterhofstatt, dem Wohn- und Wirkort von Katharina Gmünder Jud.